Psychotherapie

Das psychische Befinden des Patienten ist maßgeblich an der Entwicklung chronischer Schmerzen beteiligt und beeinflusst das (Er)Leben eines Schmerzpatienten maßgeblich. Das Risiko von Schmerzpatienten an einer Depression zu erkranken ist erhöht. Ziel der psychotherapeutischen Behandlung kann es daher sein, dass Schmerzpatienten lernen, den Stellenwert des Schmerzes im Alltag zu verändern. Hierzu werden Denk- und Verhaltensmuster hinterfragt. Es gilt, schädigende Einflüsse zugunsten von wohltuenden künftig zu vermeiden, um zu verhindern, dass der Schmerz immer stärker in den Mittelpunkt des Lebens rückt. Auf diese Weise soll der Schmerzpatient schrittweise den Teufelskreis „Schmerz – Rückzug“ durchbrechen , damit zusammen mit positiven Erlebnissen, z.B. durch die Wiederaufnahme von Hobbys und sozialen Kontakten, die Lebensqualität der Betroffenen wieder zunimmt.

Es gibt eine Vielzahl bewährter psychotherapeutischer Behandlungsansätze. In der Schmerztherapie werden häufig die kognitive Verhaltenstherapie und Stressbewältigungsprogramme empfohlen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Im Rahmen einer Verhaltenstherapie befassen sich Schmerzpatienten, unterstützt von ihrem Therapeuten, mit ihren Überzeugungen und Einstellungen, die ihr Verhalten prägen. Wenn die Betroffenen erleben, dass sie durchaus Einfluss auf ihren Schmerz nehmen können, nehmen i.d.R. Ängste und Sorgen im Verlauf der Therapie ab. Schmerzpatienten lernen, sowohl schädigendes oder Schmerz verstärkendes als auch wohltuendes Verhalten zu erkennen. Auf diese Weise fühlen sie sich dem Schmerz nicht mehr ausgeliefert und können bewusst handeln. Insbesondere werden die Betroffenen motiviert, körperliche und soziale Aktivitäten wiederaufzunehmen und die Sonnenseiten des Lebens wieder zu genießen.

Stressbewältigungstraining

Im Rahmen eines Stressbewältigungstrainings können Schmerzpatienten lernen, auf Belastungen im Alltag gelassener zu reagieren. Dazu müssen sich die Betroffenen meist erst einmal darüber bewusst werden, welche Probleme sie belasten und welche Aufgaben sie innerhalb von welchem Zeitraum wahrnehmen müssen. So werden die Ursachen für Probleme und mögliche Lösungen gesucht.

Es ist ratsam, den notwendigen Zeitaufwand für jede einzelne Pflicht zu ermitteln und sinnvolle Verknüpfungen zu suchen. Möglicherweise gibt es Aufgaben, die so eng miteinander verknüpft sind, dass man sie zeitsparend gemeinsam in Angriff nehmen könnte. Darauf aufbauend können dann ähnlich wie im Stundenplan eines Schülers die Aufgaben in festgelegte Zeitfenster verteilt werden. Dabei sollten von vornherein fixe Pausen eingeplant werden. Wenn deutlich wird, dass die Aufgaben von einer Person innerhalb der vorgesehenen Zeit nicht zu bewältigen sind, müssen Lösungen gesucht werden. Fachleute bezeichnen dies als Zeitmanagement.

Bei der Suche nach Lösungen stellt sich zudem die Frage nach möglicher Unterstützung (z.B. Kann man im Job oder im Haushalt Aufgaben abgeben?). Unabhängig davon, ob das Umfeld sich an der Lösungssuche beteiligt, müssen Schmerzpatienten lernen, klare Grenzen zu kommunizieren und diese auch konsequent einzuhalten. Das gelingt allerdings nur, wenn die Betroffenen kein schlechtes Gewissen entwickeln. Wie sie das vermeiden und wie sie Lösungsstrategien für bestimmte Situationen entwickeln können, lernen sie in einem Stressbewältigungstraining.

Ganz wesentlich trägt die Bewertung einer Situation dazu bei, ob sie als Stress empfunden wird. Durch Meditationen können die Betroffenen lernen, störende oder belastende Gedanken abzuschalten. Schließlich kann eine Neubewertung der belastenden Situation entlastend wirken. Wenn positive Gedanken die negativen ablösen, wird auch der Stress anders bewertet und das emotionale Befinden der Betroffenen bessert sich.

Schließlich können die Betroffenen einen Weg suchen, um auf die Anspannung, die Stress bei ihnen auslöst, anders zu reagieren. Sport im Rahmen einer Bewegungstherapie und Entspannungstechniken sind darüber hinaus, ideale Möglichkeiten Stress abzubauen.

Quellen: Dt. Schmerzliga, äin-red,
https://www.tk.de/tk/medizin-und-gesundheit/stress/stressbewaeltigung/36390
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/STRESS/Stressbewaeltigung.shtml 

Autor/Autoren: Sabine Ritter, Moni Traute

Experte: Dr. med. Jan-Peter Jansen, Berlin

Letzte Aktualisierung: 21.11.2016


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