Ernährungsumstellung

Die Ernährung kann in bestimmten Fällen einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen Schmerztherapie leisten.

Ein histaminarmer Speiseplan hilft einigen Migräne-Patienten

Betroffen sind beispielsweise Migräne-Patienten mit einer Histaminunverträglichkeit. Sie sollten Nahrungsmittel meiden, die histaminhaltig sind oder die Histaminausschüttung anregen. Da die Betroffenen meist nichts von ihrer Unverträglichkeit wissen, müssen sie die entsprechenden Nahrungsmittel erst einmal komplett meiden, um dann später zu testen, ob diese für ihre Migräne-Anfälle verantwortlich sind. Hilfreich kann in diesem Zusammenhang auch ein Schmerztagebuch sein, in das zusätzlich zu den Schmerzen täglich auch alle konsumierten Nahrungsmittel eingetragen werden.

Arachidonsäure-arme Ernährung für Rheuma-Patienten

Rheuma-Patienten profitieren dagegen von einer Arachidonsäure-armen Ernährung. Aus dieser Omega-6-Fettsäure baut der Körper die Stoffe auf, die an der Entzündung in den Gelenken beteiligt sind. Indem die Betroffenen weniger Arachidonsäure zu sich nehmen, können sie ihre Erkrankung günstig beeinflussen. Zu den Lebensmitteln, die viel Arachidonsäure enthalten, gehören vor allem tierische Produkte wie Schweineschmalz, Speck, Leberwurst und Eigelb, aber auch Croissants.

Gewichtsreduktion bei Gelenk- und Rückenschmerzen

Insbesondere Gelenk- und Rückenschmerzen können eine Folge von Übergewicht sein. Die Betroffenen können durch eine dauerhafte Ernährungsumstellung ihr Gewicht reduzieren und auf diese Weise, die mit dem Übergewicht verbundene Belastung für ihren Körper mindern. Davon profitiert nicht nur der Bewegungsapparat. Er dankt es den Betroffenen jedoch, indem Schmerzen nachlassen.

Voraussetzung für eine Gewichtsreduktion ist die Ermittlung des Energiebedarfs. Ein Schmerzpatient, der einer körperlich anstrengenden Tätigkeit nachgeht, benötigt mehr Kalorien als ein Schmerzpatient mit einer überwiegend sitzenden Tätigkeit. Die aufgenommene Nahrung sollte dann weniger Energie zuführen als tatsächlich benötigt wird. Ferner sollte die Fettaufnahme reduziert werden, wobei tierische Fette durch pflanzliche Öle mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren ersetzt werden sollten. Geeignet sind beispielsweise Distel-, Oliven-, Maiskeim-, Raps- oder Sonnenblumenöl sowie Margarine ohne gehärtete Fette. Darüber hinaus sollte der Speiseplan laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) täglich fünf Portionen Obst und Gemüse (2x Obst, 3x Gemüse) und ballaststoffreiche Nahrungsmittel umfassen. 

Experten raten beim Thema „Abnehmen“ auch zum Intervall-Fasten bzw. zu der sogenannten 5:2-Diät. Diese alltagstaugliche Ernährungsumstellung, die zwei britische Ernährungsmediziner entwickelten, besagt, dass man zwei Fastentage pro Woche einlegt und an den anderen fünf Tagen in der Woche normal isst. Die beiden Fastentage können beliebig auf Montag bis Sonntag verteilt werden. Frauen sollten an diesen Tagen mit ungefähr 500 Kalorien und Männer mit 600 Kalorien auskommen.

Viel Flüssigkeit und wenig Purin für Gicht-Patienten

Patienten, die unter erhöhten Harnsäurewerten (Hyperurikämie) oder Gicht leiden, sollten dagegen auf eine purinarme Ernährung achten. Hierzu gehören Fleisch, Fisch und Wurst, vor allem jedoch Innereien. Aber auch Hülsenfrüchte und Kohl sowie Alkohol sollten gemieden werden. Außerdem müssen die Betroffenen ihre Fettaufnahme beschränken, wobei sie pflanzliche Öle bevorzugen sollten. Vorsicht ist zudem bei einer geplanten Gewichtsreduktion geboten. Diese muss langsam erfolgen, damit sich im Körper beim Abbau der Fettreserven keine Harnsäure anreichert. Schließlich sollten die Betroffenen reichlich trinken, damit die Harnsäure über die Nieren ausgeschieden werden kann.

Quellen:
Dt. Gesellschaft für Ernährung, Rheuma-Liga, äin-red, faz.net

Autor/Autoren: Sabine Ritter, Moni Traute

Experte: Dr. med. Jan-Peter Jansen, Berlin

Letzte Aktualisierung: 17.11.2016


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